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Immer mehr minderjährige Geflüchtete kommen ganz allein in Berlin an. Die Entscheidung, wie ihr Leben von da an weitergeht, dauert oft Monate. Wie geht es ihnen in der Zwischenzeit?
(Text: Anja Martin und Fotos: Max Gödecke)
„Was ist das hier?“ Der Sozialarbeiter hat sich auf einen Stuhl gestellt, damit alle sehen, was er hochhält. „Schraubenzieher“, antworten einige zögerlich. Dann, bei den nächsten Werkzeugen: „Hammer“, „Zange“, „Heißklebepistole“. Das Wort Pistole finden sie witzig und lachen. Rund 20 Jugendliche aus Afghanistan, der Türkei, Syrien, Guinea und Benin sitzen im September 2023 in einer Werkstatt der Kultureinrichtung S27 im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Sie werden gleich in einem Workshop Miniaturstädte bauen, dafür sollen sie wissen, wie sie nach dem richtigen Werkzeug fragen.
Sie haben nichts zu tun. Seit sie in Berlin sind, können sie kaum mehr machen als rumsitzen und warten, bis endlich ihr Erstgespräch stattfindet
Die Jugendlichen haben sich alleine auf die Flucht gemacht und sind ohne ihre Eltern in Berlin angekommen. Für die Behörden sind sie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, kurz UMF. Was sie in der S27 machen, nennt sich in Behördendeutsch „tagesstrukturierende Maßnahme“. Sechs Wochen lang dürfen sie an verschiedenen Workshops teilnehmen. Danach kommen andere dran, weil es zu wenige von diesen Plätzen gibt. Und sie haben wieder nichts zu tun. Denn seit sie in Berlin sind, können sie kaum mehr machen als rumsitzen und warten.
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